Bei einer Schießerei in Kopenhagen während einer Veranstaltung über Meinungsfreiheit und Islam ist nach Polizeiangaben mindestens ein Mensch getötet worden. Ziel des Anschlags war offenbar der Karikaturist Vilks.
Wie die dänische Polizei weiter mitteilte, wurden außerden drei Beamte verletzt. Die Schützen hätten in einem Fahrzeug entkommen können. Laut dänischen Medien wird nach zwei mutmaßlichen Tätern gefahndet. Sie sollen von außen mit automatischen Waffen auf das Kulturzentrum gefeuert haben, in dem die Diskussion über Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit stattfand.
In den Fenstern des Hauses sind zahlreiche Einschusslöcher zu sehen. Augenzeugen berichteten von Panik und Chaos während und nach dem Angriff. An der Debatte nahmen auch der schwedische Mohammed-Karikaturist Lars Vilk und der französische Botschafter Francois Zimeray teil. Sie blieben unversehrt. Zimeray sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Sie haben uns von außen beschossen. Dahinter steckte dieselbe Absicht wie bei 'Charlie Hebdo' - außer, dass es ihnen nicht gelang hereinzukommen."
Kugeln seien durch Türen gedrungen, alle Anwesenden hätten sich auf den Boden geworfen. Nach seiner Einschätzung wurden mindestens 50 Schüsse abgefeuert, fügte der Botschafter hinzu. Die Polizisten sprachen nach seinen Angaben sogar von 200 Schüssen.Der französische Außenminister Laurent Fabius verurteilte den "Terrorangriff" in aller Schärfe. Der Elysée-Palast kündigte an, dass Innenminister Bernard Cazeneuve nach Kopenhagen fliegen werde. Islamische Extremisten hatten im Januar in Paris die Redaktion der Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" überfallen und zwölf Menschen erschossen.
Vilk trat bei der Veranstaltung als Redner auf. Er war bereits mehrfach Ziel von Extremisten. Im Mai 2010 warfen zwei Männer Benzinflaschen durch ein Fenster in das Haus des Karikaturisten. 2007 war auf den Zeichner im Internet von einem Al-Kaida-Ableger im Irak ein Kopfgeld von 150.000 Dollar ausgesetzt worden. Der schwedische Künstler hatte eine Zeichnung mit dem Propheten Mohammed als Hund ausgestellt.
dw / JWD
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