Attentat auf Gasfabrik bei Lyon
Knapp
ein halbes Jahr nach den Mordanschlägen auf „Charlie Hebdo“ in Paris
ist Frankreich erneut von einer islamistisch motivierten Bluttat
erschüttert worden. Bei einem Anschlag auf ein Werk für Industriegase
sind bei Lyon ein Mensch getötet und mehrere Personen verletzt worden.
Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter
Berufung auf Ermittler.
In der
Nähe der Fabrik wurde ein enthaupteter Körper gefunden. Der Kopf soll
mit arabischen Aufschriften an einem Zaun gefunden worden sein. Neben
ihm sei eine islamistische Fahne entdeckt worden. Die Attentäter sollen
Islamistenfahnen dabei gehabt haben. Beide hatten nach Angaben einer
Polizeisprecherin Tücher um den Kopf gewickelt.
Zweiter Täter noch auf freiem Fuß
Augenzeugen
berichteten der von einer schweren Explosion gegen 9.50 Uhr auf dem
Gelände von Air Products. Der oder die Attentäter sollen mit einem Auto
eine Sperre zum Eingang der Fabrik durchbrochen haben. Auf dem Gelände
rammte das Auto dort stehende Gasbehälter.
Ein
mutmaßlicher Täter wurde festgenommen. Nach einem möglichen zweiten
Attentäter werde gefahndet, berichtete die Regionalzeitung „Dauphiné
Libéré“.
Das bestätigte auch
Frankreichs Präsident François Hollande, der zum Zeitpunkt des Anschlags
beim EU-Gipfel in Brüssel war. Er kündigte seine Rückkehr nach
Frankreich für den Nachmittag an. Gegen die für den Anschlag
verantwortlichen "Gruppen und Individuen" müsse unerbittlich vorgegangen
werden, sagte Hollande Nach Angaben von Verteidigungsminister Jean-Yves
Le Drian sollte am Nachmittag das Sicherheitskabinett tagen.
Nach
der Explosion rückten Feuerwehr und Polizei an. Es soll sich nicht um
einen Werksmitarbeiter handeln. „Dauphiné Libéré“ zitiert Augenzeugen,
wonach ein Mann mit mehreren Islamistenflaggen in den Händen Gasbehälter
geöffnet und zur Explosion gebracht habe. Im Sender BFMTV berichteten
Augenzeugen, die Umgebung des Werks sei evakuiert worden.
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