Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Dresden. Doch neue Quartiere gibt es kaum. Die als Provisorien gedachten Turnhallen werden wohl zum Dauerquartier für die dort untergebrachten Flüchtlinge.
Wie eine Lösung aussehen soll, ist unklar. In der MOPO24 skizziert Sozialbürgermeistern Kristin Kaufmann (39, Linke) jetzt den drohenden Ernstfall.
„Es ist eine große Herausforderung. Wir prüfen alle Unterkunftsmöglichkeiten. Fakt ist: Die Unterbringung der Menschen ist alternativlos“, so Frau Kaufmann. Die kommunalen Turnhallen wie die an der Thäterstraße in Übigau sind daher fest eingeplant.
„Wie lange dieser Zustand andauert, ist noch unklar“, so eine Sprecherin der Stadt. Heißt konkret: Eigentlich sollen Turnhallen nur ein Provisorium sein. Wenn aber immer mehr Flüchtlinge nach Dresden kommen, werden Provisorien zum Dauerzustand.
Weil es in der Landeshauptstadt zudem kaum noch leer stehende Wohnungen gibt, zählt Sozialbürgermeisterin Kaufmann auch folgende Möglichkeit auf: „Eventuell müssen wir unsere Wohnungen öffnen, wie es auch nach dem Zweiten Weltkrieg der Fall war“, warnt sie für den Fall vor, dass nicht genügend andere Unterkünfte gefunden würden.
Aktuell profitiert die Landeshauptstadt noch vom Planungs-Chaos auf Landesebene. Weil dort nicht schnell genug sämtliche medizinischen Tests durchgeführt werden können, verlassen immer noch relativ wenig Flüchtlinge die Erstaufnahmeeinrichtungen in Richtung endgültiger Asyl-Unterkunft.
Die Landeshauptstadt verfügt aktuell über 15 Heime mit 1083 Plätzen und 439 Wohnungen mit 2642 Plätzen sowie vier in Betrieb genommene Turnhallen mit 209 Plätzen an den Standorten Ginsterstraße (59 Plätze), Terrassenufer (40 Plätze), Schleiermacherstraße (70 Plätze) und der erwähnten Thäterstraße (40 von 59 Plätze belegt).
Das durchschnittliche Asylverfahren in Dresden dauert fünfeinhalb Monate.
mopo24
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