Saturday, October 24, 2015

Vermächtnis eines »Volkshelden«

Schenkt man der kritisch kommentierenden Klasse Glauben, dann war Haj Mohammed Amin el Husseini, ehemaliger Großmufti von Jerusalem, »gewiss ein Judenhasser« oder »vertrat« sogar »unbestritten [..] extremste Ansichten und [war] dazu ein Judenhasser«. Er war »in gewisser Weise ein Nazi-Kollaborateur« und gilt »den Palästinensern« bis heute »als Volksheld«.
Dennoch allerdings ist man überzeugt: Haj Mohammed Amin el Husseini hat »mit dem jetzigen Aufstand vor allem junger Palästinenser gegen die israelische Besatzungsmacht [..] nun wirklich gar nichts zu tun«. Weil er 1974 als, so Yassir Arafat, »unser Held« verstarb und mit ihm gleich jener Haß beerdigt wurde, den er sein gesamtes Leben lang aber doch verbreitet hatte?
Was macht Haj Mohammed Amin el Husseini dann aber zum »Volkshelden« oder »zum Pionier«, der, wie »Palästinenserpräsident« Abu Mazen betont, geehrt werden müsse wie Ahmad Al-Shukeiri, der Gründer jener PLO, die »Palästina« zu repräsentieren vorgibt? Ihn und sein Lebensmotto zitierte selbst ein Tony Judt mit den Worten, »we shall destroy Israel and its inhabitants«.
Wer die »palästinensische« Gesellschaft und die, die sie zu vertreten vorgeben, freispricht davon, den Antisemitismus des Großmuftis und Nazi-Kollaborateurs Haj Mohammed Amin el Husseini zu pflegen, weiterentwickelt zu haben und immer wieder in mörderischen Anschlägen auf Juden auszuleben, der oder die verfälscht Geschichte – auch und gerade die deutsche.
Denn indem sie ihm Asyl gewährten und für ihre Propaganda einsetzten, sorgten die Deutschen dafür, daß ihr und der Haß Haj Mohammed Amin el Husseinis den Nahen Osten nachhaltig vergiften sollten. »Wer das Judentum bekämpft«, freute sich die Wehrmacht 1941 in einem Textheft nicht grundlos, »kann immer mit den Sympathien der arabischen Bevölkerung rechnen«.
Und diese Feststellung belegt denn auch, wie verlogen die Behauptung ist, wer als »Palästinenser« heute loszieht, um Juden zu ermorden, tue dies, um »gegen die israelische Besatzungsmacht« zu kämpfen und sei also gleichsam eine Art »Freiheitskämpfer«. Nein, tatsächlich lebt Haj Mohammed Amin el Husseini in ihnen und ihren Taten fort. Es zeugt von Ahnungslosigkeit, das zu leugnen.
Erklärte der Großmufti in einer seiner Ansprachen, »Toleranz und gütige Behandlung« von Juden seien »ein schändliches vaterländisches Verbrechen« und forderte, »Extreme können nur durch Extreme beseitigt werden«, spiegelt sich diese Kompromißlosigkeit heute in der Gesprächsverweigerung des Regimes in Ramallah ebenso wie in den Angriffen seiner Untertanen.
 tw24

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