Die deutschen Sicherheitsbehörden warnen vor einem Anwachsen der Terror-Gefahr
in Deutschland durch den Einsatz der Bundeswehr in Mali. Das berichtet die
"Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf ein internes Geheimpapier
der Sicherheitsbehörden. In dem Geheimpapier heißt es demnach dazu: Fanatisierte
Einzeltäter oder Kleinstgruppen könnten das Engagement der Bundeswehr in Mali
zum Anlass nehmen, Anschläge zu verüben.
Die Aktionen könnten dabei sowohl gegen deutsche Einrichtungen im Inland wie
im Ausland gerichtet sein. Nach Informationen der Zeitung sind allein 2012 rund
50 Personen aus der islamistisch-terroristischen Szene in Deutschland in
Terror-Camps weltweit gereist - unter anderem nach Mali, aber auch nach Libyen,
Syrien und Somalia. Dort wurden sie den Angaben zufolge von Mitgliedern des
Terror-Netzwerks Al-Kaida in verschiedenen Terrormaßnahmen, wie
"Nahkampftechniken, den Umgang mit Handfeuer- und Infanteriewaffen", sowie den
Bau von "unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen", geschult. Von
Al-Kaida sollen die deutschen Terroristen dabei auch konkrete Anweisungen für
die Rückkehr in ihre Heimatländer erhalten haben. In dem vertraulichen Papier
heißt es dazu, dass die ausgebildeten militanten Islamisten "autonome
Terror-Zellen" in Deutschland bilden sollen, um anschließend Anschläge auf
markante Ziele mit den Mitteln ihrer Wahl durchführen zu können. Zu den 50
Islamisten, die sich 2012 bereits in Terror-Camps ausbilden ließen, kommen nach
Informationen der Zeitung noch einmal 100 deutsche Islamisten dazu, die bereits
vorher eine paramilitärische Ausbildung absolviert haben. Mehr als die Hälfte
von ihnen sei zurück in Deutschland. Unter ihnen sollen sich viele Deutsche mit
Migrationshintergrund befinden, aber auch zum Islam übergetretene Konvertiten.
Sie alle würden als "Gefährder" eingestuft und von den Sicherheitsbehörden
überwacht. Zehn der Islamisten befinden sich dem Bericht zufolge derzeit in
Haft. Die Bundeswehr leistet in Mali mit zwei Transall-Flugzeugen logistische
Hilfe für Frankreich und die afrikanischen ECOWAS-Truppen, ein Kampfeinsatz wird
derzeit ausgeschlossen.
halleon
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