Friday, May 16, 2014

Radio Ramallah

Am 29. November 1947 beschlossen die Vereinten Nationen, auf dem (Rest-)Territorium des damaligen Mandatsgebiets “Palästina” einen weiteren arabischen sowie einen jüdischen Staat zu errichten. Während Juden diese Entscheidung mehrheitlich begrüßten, reagierten die Araber weniger begeistert.
Im Neuen Deutschland vom 2. Dezember 1947 wurde berichtet, “das arabische Hohe Komitee” habe erklärt, “daß es den Teilungsplan nicht anerkennen werde. [..] Ferner beschloß das Komitee, alle Juden zu boykottieren”. Das sah – wieder in den Worten des ND – so aus:
“In Damaskus kam es am Sonntag zu Demonstrationen von 6000 Arabern. Diese legten an dem Gebäude der amerikanischen Gesandtschaft Feuer an und rissen die Flagge der USA herunter. Die Demonstranten riefen zum Heiligen Krieg gegen die Juden auf. Bei Jerusalem eröffneten Araber das Feuer gegen einen mit Juden besetzten Omnibus. Nach bisher vorliegenden Angaben wurden 4 Personen getötet.”
Am 14. Mai 1948 hätten die Heiligen Krieger einsehen können, daß ihr bis dahin geführter Unheiliger Krieg ein schwerer Fehler war. Sie hätten ein Angebot annehmen können, daß ihnen David Ben Gurion mit der Verkündung der Unabhängigkeitserklärung Israels unterbreitete:
“Wir bieten allen Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und zu guter Nachbarschaft und rufen sie zur Zusammenarbeit mit dem jüdischen Volke, das in seinem Lande die Selbständigkeit erlangte, und zu gegenseitiger Hilfe auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag zu den gemeinsamen Bemühungen für den Fortschritt des gesamten Mittleren Ostens zu leisten.”
“Die ägyptische Armee werde am Sonnabend, eine Minute nach Mitternacht”, meldete am 15. Mai 1948 das Neue Deutschland, “die Grenze nach Palästina überschreiten, heißt es in einer Erklärung, die am Donnerstag von der ägyptischen Regierung veröffentlicht wurde”.
Neben ägyptischen Einheiten beteiligten sich die Armeen Jordaniens, Syriens, Libanons, des Irak sowie Saudi-Barbariens an dem Angriff, zu dessen Folgen 400.000 bis 700.000 arabische “Vertriebene” zählten, die nicht selten auf Druck ihrer arabischen “Befreier” hin aus Israel “flüchteten”.
Daß der jüdische Staat sich bis heute erfolgreich gegen die arabische Aggression behaupten kann, gegen Pläne zu seiner Vernichtung, nimmt man ihm auch in Deutschland übel. Und so kommt es, daß der in Köln beheimatete Staatsfunk mit einer solchen Erzählung aufwartet:
“Heute begehen die Palästinenser den Tag der Nakba, den Tag der Katastrophe. Diese Katastrophe, das ist der Verlust ihrer Heimat im Jahr 1948, dem Jahr des israelischen Unabhängigkeitskriegs. Hunderttausende Palästinenser flüchteten damals oder wurden von den Israelis vertrieben. Jedes Jahr wird seither mit Protestkundgebungen der Nakba gedacht [..].”
Es gab ganz offenbar nie einen Heiligen Krieg gegen Juden im Mandatsgebiet, nie einen Heiligen Krieg gegen Israel, nie einen Überfall mehrerer arabischer Armee in der Nacht vom 14. zum 15. Mai 1948. Israel brach einfach so einen Krieg vom Zaun, “Palästinenser” zu vertreiben. Jedenfalls in Köln.
tw24

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