Der Bahnhofsvorplatz ist mit Absperrgittern verriegelt. Dahinter: mehrere Hundert Polizisten, die genau aufpassen, wer ihn betritt. Verdächtige Personen werden sofort kontrolliert!
Auftritt von Hassprediger Pierre Vogel (35) in Bremen. Die energische Stimme ist schon von Weitem zu hören: Hier kann man eine Hass-Predigt live erleben! Gleich zu Beginn hat Vogel eine Bitte an seine 350 Anhänger.
Sie drängen sich hinter dem Flatterband vor der kleinen Bühne. Halten Handys hoch, jubeln ihm zu.„Liebe Geschwister, wir sind hier, um uns von der besten Seite zu zeigen. Nehmt bitte euren Müll mit, wenn ihr geht...“
Viele junge Menschen stehen im Publikum. Zwei kommen sogar auf die Bühne, sprechen ein Gebet nach. Junge Frauen mit Kopftüchern hören Vogel gespannt zu.
Der rät seinen Gegnern: „Fragt doch einfach mal die muslimischen Frauen hier ‚Fühlste dich unterdrückt?‘“ Immer wieder laute „Allah“-Rufe. Zuvor sprach Vogels Anhänger Sven Lau (33). Erklärte, warum der Islam die am schnellsten wachsende Religion ist.
„Glaubt der den Scheiß, den er da erzählt eigentlich?“, fragen sich zwei Männer im Publikum. Ansonsten gibt es wenig Protest. Die 80 Gegendemonstranten hält die Polizei fern. Es werden mehrere Strafanzeigen, u.a. wegen Widerstand gegen Polizisten und Verstößen gegen das Versammlungs- und Waffengesetz gestellt.
Zugreisende waren eingeschränkt, Straßenbahnen konnten nicht fahren. Dank der hohen Sicherheitsmaßnahmen kam es nicht zu Ausschreitungen. Aber: rund 15 000 Euro kosten allein die für diesen Einsatz zugezogenen Polizisten aus Niedersachsen.
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