Heute gibt’s den Antifaschismus auch für Schwächlinge, die schon auf
die Knie fallen, wenn ein Mohammedaner nur grimmig guckt. Die Nazis sind
zum Glück tot und Neonazis weit und breit nirgends an der Macht – sieht
man einmal von den halluzinierten in Ungarn oder Polen ab. Einer, der
seinen billigen antifaschistischen Auftrag besonders ernst nimmt, ist Ansgar Mayer, Pressesprecher des Erzbistums Köln und ehemaliger „Chief Product Officer der Computer Bild Gruppe“.
Kaum waren die ersten Ergebnisse der Bundestagswahl verkündet worden,
twitterte Mayer: „Herr #Gauland, Telefon bitte. Die Nürnberger Prozesse
sind dran.“ Nun steht den Katholiken ein bisschen mehr Demut durchaus
gut zu Gesicht, schließlich hat der Verein nach dem Krieg kräftig dabei
geholfen, die echten Nazis auf der sogenannten Rattenlinie nach
Südamerika zu schmuggeln. Aber in Köln steht der Karneval vor der Tür,
und Mayers Vorgesetzter, Erzbischof Rainer Maria Woelki, ist weithin für
seinen rheinischen Frohsinn bekannt.
Mal weiht er in Bonn die Kirmes „Pützchens Markt“ ein, mal nimmt er gemeinsam mit Klaus Wowereit in Rom einen Karnevalsorden
in Empfang, mal baut er einen Kahn, auf dem illegale Einwanderer nach
Europa geschleust wurden, zum Altar um. Woelki feiert die Feste immer,
wie sie fallen, getreu dem Motto: „Watt kütt, dat kütt. Et kütt, wie et
kütt.“ Wenn ihn der Hafer sticht, staucht Woelki im Domradio auch schon
mal Donald Trump zusammen, läßt die Lichter des Kölner Doms ausschalten,
um seinen Unmut über Islamkritiker kundzutun, und pöbelt im Internet herum: „Das Internet ist ein Eldorado für fanatische Glaubenskrieger und sadistische Trolls.“
Während sich Woelki um die Etikette im Internet zu sorgen vorgibt,
gehen mit seinem Pressesprecher die Gäule durch. Einmal ins Blödeln
gekommen, kann er nämlich gar nicht mehr damit aufhören. „Tschechien,
wie wär’s: Wir nehmen Euren Atommüll, Ihr nehmt Sachsen?“ albert er
ziemlich genau 76 Jahre, nachdem Pater Higi totgefoltert wurde, und löst
mit seinem Atommüll-Sachsen-Angebot einen kleinen Shitstorm aus. Darf
er so etwas als Christenmensch? War Sprache nicht verräterisch? Deshalb
habe ich mal nachgeschaut, was unser Spassvogel sonst so schreibt, und
seitdem keimt in mir der Verdacht, wie Woelkli auf das Bild vom
sadistischen Troll gekommen sein könnte.
Wenn man Mayers offenen Brief an einen AFD-Landtagsabgeordneten
liest, läuft es einem jedenfalls eiskalt den Rücken runter - eine
einzige Aufforderung zu Denunziation und zum Terror gegen
Andersdenkende, geschrieben im Duktus eines Psychopathen.
„Ab jetzt wird jedes Ihrer Worte dokumentiert“, droht Mayer,
„genußvoll werden wir verfolgen, wie sich Ihre Fraktion Jahr um Jahr
stärker zerlegt … Sie werden sich konstant beobachtet fühlen … Sie
müssen das Elend entweder im Rumpf der eigenen Partei erleben oder als
ein verspotteter Hinterbänkler … Es wird sehr einsam werden in der
Landeshauptstadt und in Ihrem popeligen Abgeordneten-Appartment wird es
mit der Zeit immer ein wenig nach abgestandenem Kaffee und Korn riechen …
Und wenn der Spuk dann in fünf Jahren vorbei ist, werden Sie sich aus
lauter Scham nicht mal mehr zum eigenen Bäcker trauen.“ Man muß das selber gelesen haben, sonst glaubt man es kaum.
Was dem Pressesprecher des Bistum Köln zu seinesgleichen einfällt?
Dass sie „die Reihen geschlossen halten“. Vermutlich fest. Ja, Sprache
ist verräterisch. Kölle Alaaf!
http://www.achgut.com/artikel/wie_der_herr_so_das_gescherr._kardinal_woelki_und_seine_trolle
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