Frau Kirchner hat David Cameron, Premierminister von Groß Britannien, nämlich pünktlich zum neuen Jahr duch ihre Cancillería, also ihre Außenbehörde, ein Schriftstück zustellen lassen, das es in sich hat: Sie will die Falklands zurück – so, wie zuletzt die Generäle der Militärdiktatur in den 70ern und 80ern.
Damals durchlitt die Pampas-Republik am Rio de la Plata ihre vorläufig letzte faschistische Etappe. Nach acht Jahren Junta sah es 1982 danach aus, als ob den Generälen bald die Luft ausgehen würde. Da packte das Galtieri-Regime der Mut der Verzweiflung: Man könnte den Briten die Falklandinseln wegnehmen, um die Gunst des argentinischen Volkes zurückzugewinnen! Gesagt, getan.
Was man in Whitehall zuerst für einen verspäteten Aprilscherz gehalten hatte, entpuppte sich bald als schnöde Wirklichkeit. Die Argentinier wollten tatsächlich “ihre” Inseln “zurück” und setzten sich ab dem 2.4.1982 in Stanley fest – wo sie eigentlich keiner haben oder gebrauchen wollte, am wenigsten die Falkländer selbst.
Die Pressemaschinerie der Junta in Buenos Aires ließ derweil irgendwelchen tumben Kauderwelsch über die Revision des Kolonialismus mit den Mitteln des klassischen Imperialismus verlauten und versuchte, sich auf den von ihr angefangenen “nationalen Befreiungskampf” der “Malvinas” viel einzubilden; ein bißchen zuviel vielleicht.
Die Bewegung der blockfreien Staaten unterstützte die argentinische Aggression, die EG erließ einige Wirtschaftssanktionen gegen Argentinien, und die USA wollten den Argentiniern wichtige militärische Geheimnisse verraten um ihre Position als “ehrlicher Vermittler” zu konsolidieren. Nur im Kreml ignorierte man das Ganze, so gut es ging, weil es sowieso nicht ins ideologische Weltbild passte.
In Buenos Aires assisitierte den Generälen eine säbelrasselnde und nationalschwärmerische Claque, die vor der britischen Botschaft in Buenos Aires solange Las Malvinas son argentinas! skandierte, bis alle heiser waren und die ersten Demonstrantinnen und Demonstranten in Ohnmacht fielen; das Ganze fand zwar im April statt, aber von argentinischem Frühling konnte damals keine Rede sein, zumal auf der Sübhalbkugel gerade der Herbst begann.
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