Samra K., eines der beiden verschwundenen Wiener Mädchen, die sich laut Berichten Anfang April Richtung Syrien begeben haben sollen, um dort zu kämpfen, hat ihre Schwester am Wochenende von einer türkischen Handynummer aus angerufen. Der Aufenthaltsort der beiden sei "nicht bekannt", so Polizeisprecherin Adina Mircioane am Donnerstag zur APA. Die Teenager könnten in Syrien oder der Türkei sein.
Laut Medienberichten vom Mittwoch wurde der Anruf von der Türkei aus getätigt. In einigen hieß es sogar, dass Samra sich von einem Festnetzanschluss gemeldet habe. Die 16-Jährige hatte am Wochenende ihre Schwester per Telefon kontaktiert. "Es geht ihr gut", habe die Teenagerin laut Mircioane gesagt. Seither habe es kein weiteres Lebenszeichen gegeben.
Der Vater der 15-jährigen Sabina S. geht laut einem Bericht der türkischen Zeitung "Daily Sabah" vom Freitag unter Verweis auf die türkische Nachrichtenagentur Anadolu davon aus, dass seine Tochter gekidnappt wurde. Eine Entführung könne die Polizei derzeit "weder ausschließen, noch dementieren", so Mircioane auf APA-Anfrage.
Gesichert ist gegenwärtig nur, dass die Mädchen über Ankara ins südtürkische Adana flogen - eine klassische Reiseroute für Ausländer, die im syrischen Bürgerkrieg kämpfen wollen - und dass der Anruf von einer türkischen Handynummer getätigt worden ist. Auch die internationale Polizeiorganisation Interpol fahndet nach den Mädchen.
Die beiden Mädchen, Samra K. und Sabina S., sind seit dem 10. April aus Wien abgängig. Nach früheren Angaben ihrer Eltern, bosnischen Flüchtlingen, die in den 1990er-Jahren nach Österreich kamen, hatten sie schriftlich angekündigt, in Syrien für den Islam kämpfen zu wollen.
derstandard
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