Der Kern der Truppe besteht aus jungen, diskreten und vorsichtigen Leuten, die extremistische Ideen verfolgen. Das sorgt vor allem bei den älteren Mitgliedern für Stirnrunzeln. «Sie sind in Not und wollen Ungläubige beseitigen. Dieses Unrecht gegenüber dem Islam tut weh und stört vor allem uns Gläubige», klagt ein 28-jähriges Mitglied. Aus den verschiedensten Nationen würden Leute zum Islam konvertieren: Tunesier, Schweizer und Leute aus dem Balkan. Alle mit der Ideologie, Ungläubige müsste man bestrafen. Vor ein paar Monaten hätten einige Mitglieder gesehen, wie die Jungen mit Jihadisten in Syrien per Whatsapp Kontakt aufnahmen und diesen dann pflegten.
Im Gebetsraum treffen sich die Jungen für ihre Sitzungen. Der Raum befindet sich im Untergeschoss – mit einem separaten Eingang. Verantwortlicher dieses Vereins ist ein Imam mit dem Pseudonym J.A. Sechs Jahre studierte er in Medina die Schriften des Korans, bis er dann 2012 anfing, in der Moschee Petite-Saconnex zu arbeiten. Der Imam ist kein Unbekannter: Sein Name wird in Verbindung mit einem siebenfachen Mord im Auftrag von Allah im Jahr 2012 gebracht. Weiter wurden Skizzen eines praktizierenden Imams gefunden, in denen er seine extremistischen Vorstellungen aufzeigt.Die Moschee in Genf scheint ein Magnet für Extremisten zu sein. Im vergangenen Jahr hätte ein junger Tunesier am Place du Molard Korane verteilt und vor allem junge Passanten aufgefordert, in den Jihad zu ziehen. Getragen habe er ein T-Shirt mit einer Pistole darauf, das teilte eine Zeugin mit. Kurze Zeit später wurden zwei Afrikaner geschnappt, die ebenfalls auf diesem Platz Korane verteilt hatten und dann mit dem Flugzeug in die Türkei reisen wollten.
20min.ch
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