Monday, November 23, 2015

Flüchtlinge bringen Passauer Kinderklinik an Belastungsgrenze

In der Kinderklinik Dritter Orden in Passau machen Flüchtlingskinder zeitweise fast ein Viertel der Patienten aus. Bis zu 20 der 85 Betten seien mit Flüchtlingskindern belegt, sagte Ärztlicher Direktor Matthias Keller. "Unser Personal ist extrem gefordert." Neben Erkältungen und Durchfallerkrankungen kämen auch schwerwiegende Krankheiten vor, die in den Herkunftsländern nicht behandelt werden konnten. Sprachliche und kulturelle Unterschiede brächten organisatorische Probleme mit sich und erschwerten die medizinische Behandlung der jungen Patienten. Dolmetscher müssten organisiert und meist Familienangehörige betreut werden, berichtete Keller. Denn oft sei unklar, wohin die Flüchtlinge später verlegt werden. Um Familien nicht zu trennen, würden deswegen immer wieder auch Angehörige aufgenommen. "Zum Beispiel eine Frau mit mehreren Kindern, von denen eines krank ist." Auch Dinge des täglichen Lebens sorgen für Probleme: "Viele wissen nicht, wie die sanitären Anlagen zu benutzen sind oder kennen die Kultur der Besuchszeiten nicht." Bislang habe die zusätzliche Belastung vom bestehenden Personal aufgefangen werden können. "Falls eine Influenzawelle kommt, müssen wir wohl aufstocken", sagte Keller. Schon unter Normalbedingungen sei die Klinik im Winter mit bis zu 90 oder gar 100 Prozent ausgelastet. augsburger-allgemeine.de

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