Tuesday, November 24, 2015

Warum Flüchtlinge bis zu 1000 Franken für einen gefälschten Drohbrief der Taliban bezahlen

Wer im eigenen Land verfolgt wird, hat bessere Chancen, in Europa aufgenommen zu werden. Von dieser Theorie scheinen derzeit vor allem Flüchtlinge aus Afghanistan auszugehen, denn dort floriert offenbar der Handel mit gefälschten Drohbriefen der Taliban. Um an eine überzeugende, handgeschriebene Todesdrohung zu gelangen, würden Flüchtlinge bis zu 1000 Franken bezahlen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP.
«Ich würde sagen, von den Drohbriefen, die Afghanen jetzt europäischen Behörden vorlegen, sind nur ein Prozent echt und 99 Prozent gefälscht», zitiert die AP einen 35-jährigen Mann, der angeblich bereits selbst solche Briefe verkauft hat.
Auch die Taliban selbst bestätigen, dass es sich bei den vorgelegten Briefen um Fälschungen handeln müsse, da sie selbst nicht dahinter stecken würden. «Wir schicken keine Drohbriefe, das ist nicht unser Stil», zitiert die AP einen Taliban-Sprecher.
Eine Sprecherin des deutschen Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge bestätigte Focus Online gegenüber, dass die Existenz solcher vermeintlicher Drohbriefe bekannt sei, es gebe jedoch keine Statistiken, wie viele. Ohnehin würden solche Briefe beim Asylentscheid immer nur im Gesamtzusammenhang bewertet.
 watson.ch

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