Maria, Josef und das Jesuskind in trauter Dreisamkeit –
weihnachtlicher geht es kaum. Doch Neuchâtel scheint nicht in
Adventsstimmung zu sein. Nur 24 Stunden nachdem die Krippenfiguren aus
Holz unter dem Weihnachtsbaum der Stadt aufgestellt worden sind, liess
sie der Gemeinderat wieder abräumen.
«Die Tanne soll nicht mit
religiösen Symbolen in Verbindung gebracht werden», sagt Gemeinderat
Olivier Arni im «Express». «Das ist die Tanne von allen Bürgern, von
Konfessionslosen und Gläubigen.» Die Holzkrippe sei zudem nicht auf
Geheiss des Gemeinderats aufgestellt worden.
Fürchtet sich die
Stadt nach den Attentaten von Paris vor einem nicht-christlichen
Aufstand? «Überhaupt nicht», meint Arni. Man beuge sich nicht der Panik.
Der Entscheid sei aus «purem gesunden Menschenverstand» gefällt worden.
Die Krippe werde bald «an einem geeigneteren Ort» gewürdigt – zum
Beispiel vor einer Kirche.
Die Jung-SVPler der Stadt sind empört.
Gegen diese «Absurdität» haben sie umgehend eine Petition lanciert.
«Weihnachten ist in erster Linie das Fest der Geburt unseres Herrn Jesus
Christus. Wie soll man anständig Weihnachten feiern, wenn sein
wesentlichstes Symbol wegfällt?», fragen sich die Politiker in einem
Communiqué.Auch der ehemalige Staatsrat des Kantons Neuchâtel ist erzürnt. Die
Krippe zu entfernen, sei «falsch und respektlos gegenüber den Christen»,
schreibt er auf Twitter. «Die Stadt könnte auch gleich die Tanne
abräumen, weil man darunter die Geschenke legt und damit die Geburt Jesu
feiert.»
blick.ch
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