Obwohl das Wort „Kosovo“ fast jeden Tag in der Zeitung steht, ist so gut wie nie etwas über das Leben der noch dort lebenden Serben zu erfahren. Konkret sprach mit dem Hamburger Schauspieler Rolf Becker (Foto), der Peter Handke im Frühjahr bei seiner Reise zur Übernahme und Weitergabe des Heinrich- Heine- Preises begleitet hat.
Konkret: Welche Orte im Kosovo haben Sie besucht ?
Konkret: Welche Orte im Kosovo haben Sie besucht ?
Becker: Etliche, seit 1999 fahre ich regelmäßig ins Kosovo. Bei der Reise mit Peter Handke war das Ziel vor allem Velika Hoca, wo noch etwa 700 Serben leben, ein kleines, traumhaft gelegenes Dorf, Teil der vier Kilometer entfernten Großgemeinde Orahovac, albanisch Rahovec. Der Stacheldraht an der Ortseinfahrt ist beiseite gerollt, liegt aber links und rechts der Straße bereit, falls man ihn wieder brauchen sollte. Die Weinberge und Felder außerhalb der Umzäunung haben Albaner in Besitz genommen, die serbischen Eigentümer können sie nicht mehr betreten. In dieser bewachten Idylle wurde der Heinrich- Heine- Preis übergeben. Handke hat das Geld weitergereicht an Vertreter der Dorfbewohner.
Konkret: Was sind die augenfälligsten Veränderungen der letzten Jahre im Kosovo ?
Becker: Die Enklaven sind nicht mehr hermetisch abgeriegelt, die Kfor ist aber nach wie vor präsent. Nach den Pogromen 2004 haben die Übergriffe auf die verbliebenen Serben abgenommen. 2003 war ich in Prizren in der serbischen Enklave. Da lebten dort noch 800 von der vormals über 11000 Serben, am Hang über der Altstadt, darüber der Bundeswehr- Kommandostand, in dem sich deutsche Politiker beim Besuch der Truppe gern fotografieren lassen. Wie wir jetzt feststellen mussten,gibt es die Enklave nicht mehr. Die Häuser sind verwüstet, teilweise ausgebrannt. Als 2004 die Albaner auf die Enklave vorrückten, wurde sie unter dem Schutz der Bundeswehr innerhalb von zwei Stunden geräumt. Prizren war damit serbenrein.
Konkret: Redet noch jemand von einer Rückkehr der serbischen Flüchtlinge, wie die UN- Resolution von 1999 es fordert ?
Becker: Nein. Die Albaner sowieso nicht, und auch in Gesprächen mit Bundeswehrsoldaten habe ich nicht gehört, dass manüber die Rückkehr der mehr als 200.000 Vertriebenen auch nur nachdenkt. Ich halte es für leeres Gerede von Herrn Ahtisaari, wenn er behauptet, mit der Abtrennung des Kosovo von Serbien werde es ein friedliches Zusammenleben geben. Das sollte der Nato- Krieg schon bewirken. Das Gegenteil ist eingetreten.
Konkret: Was sind die augenfälligsten Veränderungen der letzten Jahre im Kosovo ?
Becker: Die Enklaven sind nicht mehr hermetisch abgeriegelt, die Kfor ist aber nach wie vor präsent. Nach den Pogromen 2004 haben die Übergriffe auf die verbliebenen Serben abgenommen. 2003 war ich in Prizren in der serbischen Enklave. Da lebten dort noch 800 von der vormals über 11000 Serben, am Hang über der Altstadt, darüber der Bundeswehr- Kommandostand, in dem sich deutsche Politiker beim Besuch der Truppe gern fotografieren lassen. Wie wir jetzt feststellen mussten,gibt es die Enklave nicht mehr. Die Häuser sind verwüstet, teilweise ausgebrannt. Als 2004 die Albaner auf die Enklave vorrückten, wurde sie unter dem Schutz der Bundeswehr innerhalb von zwei Stunden geräumt. Prizren war damit serbenrein.
Konkret: Redet noch jemand von einer Rückkehr der serbischen Flüchtlinge, wie die UN- Resolution von 1999 es fordert ?
Becker: Nein. Die Albaner sowieso nicht, und auch in Gesprächen mit Bundeswehrsoldaten habe ich nicht gehört, dass manüber die Rückkehr der mehr als 200.000 Vertriebenen auch nur nachdenkt. Ich halte es für leeres Gerede von Herrn Ahtisaari, wenn er behauptet, mit der Abtrennung des Kosovo von Serbien werde es ein friedliches Zusammenleben geben. Das sollte der Nato- Krieg schon bewirken. Das Gegenteil ist eingetreten.
Auszüge des Interviews aus Konkret 9/2007
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