Tuesday, August 07, 2007

Streit um Islamzentrum bei München

Im Streit um ein geplantes "Zentrum für Islam in Europa München" (ZIEM) hat das Innenministerium die Islamische Gemeinde Penzberg erneut angegriffen. Innenstaatssekretär Georg Schmid (CSU) bezeichnete Aussagen der Gemeindeleitung, nichts mit der als verfassungsfeindlich geltenden islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) zu tun zu haben als "in hohem Maße unglaubwürdig".
Schmid zufolge verschweigt etwa der Vorsitzende der Penzberger Gemeinde, Bayram Yerli, dass er in einem Behördengespräch noch 2005 eine Mitgliedschaft bei Milli Görüs "ausdrücklich eingeräumt" habe. Ebenso werde unterschlagen, dass sich bei der Eröffnungsfeier der Penzberger Moschee im September 2005 unter den geladenen Gästen auch der Vorsitzende der IGMG-Südbayern und der Vorsitzende des IGMG-Dachverbandes befanden. "Wenn die Verantwortlichen jetzt so tun, als ob sie mit Milli Görüs seit langem überhaupt nichts zu tun haben, so ist dies durch diese Fakten widerlegt", sagte er.
Das Kultusministerium wies unterdessen darauf hin, es habe bei den Bemühungen um Islamunterricht "zu keinem Zeitpunkt direkte Verhandlungen" mit Milli Görüs gegeben. Ziel des Kultusministeriums sei es, mit einem Islamunterricht in deutscher Sprache den Schülern ein Angebot zu bieten, teilte das Ministerium am Dienstag mit. 2001 sei bei einem Runden Tisch zum Thema "Islamischer Religionsunterricht" auch der Islamrat vertreten gewesen, der unter anderem Milli Görüs als Unterorganisation angehöre. Diese sei bei der Sitzung selbst aber nicht vertreten gewesen. Die "Süddeutsche Zeitung" (Dienstagausgabe) hatte berichtet, das Ministerium habe kürzlich mit Milli Görüs verhandelt.
(ddp)

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