Berliner Zeitung schrieb jüngst dazu:
„Am Anfang kann ein kleiner Streit mit einem Bademeister oder
einem anderen Jugendlichen stehen. Keiner gibt nach: In der Jugendszene
in Neukölln, Kreuzberg oder Wedding mit 70 bis 80 Prozent junger
Menschen mit türkischen, arabischen oder jugoslawischen Wurzeln, geht es
sofort um die angebliche „Ehre“. Verwandte und Freunde eilen zu Hilfe,
die Situation eskaliert.“
Da werden Bademeister geschlagen, über Smartphone verständigen sich
Jugendbanden zur „Besetzung“ von Sprungtürmen, und wer falsch guckt, hat
sowieso ganz schlechte Karten. Inzwischen beschäftigt das Neuköllner
Bad zwei Dutzend (!) eigene Sicherheitskräfte, an den Eingängen werden
Besucher nach Waffen durchsucht, selbst Obstmesser sammelt man ein.
Mehrfach gab es Polizei-Großeinsätze in den vergangenen zwei Wochen.
Kommen wenige Polizisten werden sie von einem entfesselten Mob
beleidigte und bedrängt, kommen viele Uniformierte tauchen die
Randalierer in der Masse der Badegäste unerkannt unter. Mehrfach hat die
Polizei schon im vergangenen Jahr, aber auch vergangenes Wochenende das
Columbiabad komplett geräumt und geschlossen, weil die Sicherheit der
großen Masse friedlicher Besucher nicht mehr gewährleistet werden
konnte. Ein Freibad als Mikrokosmos der Integrationsprobleme unseres
Landes. Auch Badeanstalten in Pankow und Mariendorf wurden aus solchen
Gründen geschlossen.
Der Rechtsstaat kapituliert, die schweigende Mehrheit lässt sich
terrorisieren. Ins Freibad zum Baden mit Kindern? Ich würde dort nicht
mehr hingehen, und ich bin sicher, dass es auch viele Neuköllner
sicherheitshalber bleiben lassen.
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