Sunday, August 04, 2013

Al-Quds-Tag 2013: Das Schweigen der “Anständigen”

“Die Grüne Jugend verurteilte den Berliner Al-Quds-Aufzug als antisemitisch. Er sei ‘nichts anderes als Hetze gegen den Staat Israel und Jüdinnen und Juden’.” RBB, 3. August 2013
Joachim Gauck, Bundespräsident, schweigt, Angela Merkel, Kanzlerin, schweigt, alle im Bundestag etablierten Parteien – schweigen. In Berlin marschieren “Islamist_innen Seite an Seite mit Deutschen Neonazis und sogenannten Antiimperialist_innen gegen den Jüdischen Staat” auf – und nur die Grüne Jugend unternimmt einen Versuch, den Ruf der politischen Klasse retten.
Eine Stadt, die zwar voll ist von Mahnmalen, die aber offenbar folgenlos nur herumstehen, läßt ihre Polizei das “Recht” durchsetzen, “Kindermörder Israel” zu krakeelen, ein “juristisch haltlose[s] Existenzrecht Israels” zu postulieren und Werbung zu machen für das staatsterroristische Regime in Teheran, den Massenmörder Bashar al-Assad und die Hisbollah.
“Die Polizei war mit 250 Beamten im Einsatz [..] und drängte mehrfach kleine Gruppen von Gegendemonstranten in Seitenstraßen ab. Bei mehreren Israel-Freunden wurden die Personalien festgestellt.”
Dabei war vielleicht nie so deutlich wie in diesem Jahr, daß der Al-Quds-Marsch eben keine pro-palästinensische Veranstaltung werden würde, sondern einzig dazu dienen sollte, Haß  auf Israel zu schüren und Hetze gegen Juden zu betreiben, doch “Berlin authorities and government officials took no action against the show of military propaganda”.
In Washington begannen in dieser Woche Gespräche zwischen “Palästinensern” und Israel, deren erklärtes Ziel eine Zwei-Staaten-Lösung ist. Doch die Veranstalter des “Qudstags” sind erklärte Anhänger des Regimes in Teheran, das just diese Möglichkeit einer friedlichen Lösung ablehnt und damit gewiß nicht die Interessen normaler “Palästinenser” repräsentiert.
Auch Hassan Nasrallah, der wie der Hisbollah gelbe Flagge seit Jahr und Tag aber bestimmt nur für deren “zivilen Arm” steht, erteilte “palästinensischen” Gesprächen mit Israel eine Absage. “The only solution is to destroy [Israel] without giving it the opportunity to surrender”, rief er am Freitag Anhängern bei einem öffentlichen Auftritt in Beirut zu.
Und während in Berlin Al-Quds-Friedenstauben vorgaben, mit Porträts Bashar al-Assads für die Rechte von “Palästinensern” zu demonstrieren, beschweren die sich über den gleichen Bashar al-Assad, der würde seine Armee auch gegen sie einsetzen. “Assad’s forces are using chemical and toxic gas bombs to shell the Yarmouk Palestinian Camp”.
Wer für “Palästinenser” eintreten will, kann sich nur von den Idolen der Veranstalter des “Qudstags” distanzieren. “Palästinenser” sind mit Fatah und Hamas schon genug gestraft. Daß Berlin den Aufmarsch dennoch genehmigte, daß die deutsche Politik sich zum Einsatz Berliner Polizei an der Seite von Antisemiten in Schweigen hüllt, ist wie dieser selbst ein Skandal.
tw24

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