Monday, August 19, 2013

Notstand im Sinai

Bei einem Angriff auf zwei Busse sind am Montag im Sinai mindestens 25 ägyptische Grenzpolizisten getötet worden. Der Überfall ereignete sich nahe der Stadt Rafah an der Grenze zum Gazastreifen. Unterdessen äußerte ein ranghoher ägyptischer Vertreter Verständnis für Israels Besorgnis.
Die Angreifer forderten die Polizisten auf, die Busse zu verlassen. Sie zwangen sie, sich auf den Boden zu legen, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ unter Berufung auf Sicherheitsbeamte. Dann hätten sie die Grenzpolizisten hingerichtet. Die Ermordeten gehörten zu einer zentralen Sicherheitseinheit an der Grenze zwischen Israel und Ägypten und in der Gegend um Rafah.
Die ägyptische Tageszeitung „Al-Masri al-Joum“ zitierte Sicherheitsquellen, nach denen der Angriff ein Racheakt für den Tod von 37 inhaftierten Muslimbrüdern sei. Diese waren am Sonntag bei einem Fluchtversuch gestorben, nachdem sie Tränengas eingeatmet hatten.
Infolge des Überfalls wurde im Sinai der Notstand ausgerufen. Aus Furcht vor weiteren Angriffen auf Sicherheitskräfte schlossen die Ägypter den Nitzana-Übergang an der israelischen Grenze.

„Israel handelt im Interesse der Region“

Ungewöhnliches ließ derweil der Berater des ägyptischen Interimspräsidenten, Mustafah Hidschasi, über Israels Umgang mit dem Konflikt im Sinai hören. Gegenüber dem russischen Fernsehsender in arabischer Sprache, „Russia al-Joum“, sagte er, es sei „natürlich, dass Israel Vorfälle in einem Nachbarland beobachtet“. Israel wolle nicht, dass der Konflikt überschwappe. „Das ist im Interesse der gesamten Region“, zitiert die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ aus dem Interview.
INN

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