Sunday, August 18, 2013

Zum Urteil im Prozeß um den Tod von Jonny K.: Kein Rassismus nirgendwo

von Dr. Nathan Warszawski
Das Urteil wurde schnell innerhalb 10 Monaten nach der Tat gefällt. Wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhielten sechs Berliner mit türkischen Namen Freiheitsstrafen zwischen 2¼ und 4½ Jahren. Vereinzelt wurden Befürchtungen laut, dass die Angeklagten freigesprochen werden würden.
Eine Revision wird stattfinden.
Im Oktober 2012 wurde Jonny ohne erkennbaren Anlass nahe dem Berliner Alexanderplatz brutal verprügelt. Er starb kurz darauf. Jonnys, der in Thailand geboren wurde, wurde 20 Jahre alt. Das Gericht konnte den Anlass des juristischen Totschlages nicht finden. Die Täter wurden nicht wegen Mordes, sondern wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt und verurteilt.
Der Richter sprach in der Urteilsbegründung über Dummheit, Arroganz, Unverschämtheit und Aggressivität. Das Verbrechen konnte nicht lückenlos geklärt werden.
Zwischenzeitlich erhielt Jonnys Schwester Tina den Medienpreis „Bambi“ für ihr Engagement gegen Gewalt.
Soweit die objektiven Tatsachen in Kurzform. Da das Gericht den Anlass für den juristischen Totschlag, der somit ein Mord sein kann, nicht gefunden hat, werden die gerichtlich erörterten Tatsachen zu keinem Ergebnis führen. Wir gehen zunächst davon aus, dass der Totschlag ohne einen bestimmten Anlass ausgeführt worden ist. Jonny wurde nur deshalb umgebracht, weil er zur falschen Zeit sich am falschen Ort aufgehalten hat. Uns interessiert hier nicht er Anlass, sondern der Grund, warum gerade Jonny umgebracht wurde.
Die Zahl der Totschläge und Morde unter Jugendlichen in Berlin nimmt Dank Polizei und Streetworkers kontinuierlich ab. Somit wird die Stadt für Jugendliche von Jahr zu Jahr sicherer, ein Restrisiko, erschlagen zu werden, bleibt. Da das Gericht keinen Anlass und keinen spezifischen Grund für die Tat benannt hat, können spezielle Vorsichtsmaßnahmen nicht ausgesprochen werden. Man kann Jugendlichen lediglich empfehlen, nachts das Restrisiko und die Straßen Berlins zu meiden.
Dies ist nicht zufriedenstellend. Möglich, dass Jonnys Schwester Tina sich mit dieser Information begnügt. Sie hat den „Bambi“ für ihr Engagement gegen Gewalt gewonnen, der auch Sängern vergeben wird, die zu Gewalt aufrufen.
Wenn das Verbrechen ohne Anlass Folge eines Zufalls ist, dann basiert die Tat nach abendländisch anerkannter Logik auf äußere Merkmale, wie Tatzeit und Tatort. Es gibt jedoch weitere gerichtsbekannte Tatsachen, die nicht erwähnt werden. Um die Tatsachen einzugrenzen, müssen wir weit über unseren geographischen Horizont blicken.
Vor zwei Jahren hat der Norweger Breivik einen Massenmord an zumeist Jugendlichen begangen, die Mitglieder einer Norwegischen sozialdemokratischen Organisation waren. Die Toten selbst sind zufällig ausgewählt worden. Der Grund für den Mord ist Rassismus. Breivik hat nicht vom Dachgeschoss aus auf zufällige Passanten geschossen. Ähnlich die NSU-Morde in Deutschland. Die Türken und den Griechen hat zufällig der Tod ereilt. Der Grund für den Mord ist erneut Rassismus. Die NSU-Mörder haben nicht auf einer NPD-Versammlung wild um sich geballert. Die gerne als „politische Reaktion“ verbrämten Morde arabischer Terroristen an Juden weltweit basieren auf Antisemitismus, wobei die Ermordeten das Schicksal zufällig ereilt hat. Die palästinensischen Terroristen haben sich nicht in einem Bus in der Palästinenserhauptstadt Ramallah in die Luft gejagt. In allen Fällen hätten die Toten andere sein können. Ihre Ermordung fand nicht grundlos statt. Der Anlass ist unwichtig.
Dementsprechend können wir einen Grund für Jonnys Tod konstruieren, selbst wenn es dem Mainstream nicht gefallen sollte und trotzdem nicht unerwähnt bleiben darf:: Jonny ist gestorben, weil er kein Türke gewesen ist.
haolam

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